Rubén Darío: DAS COLLOQUIUM DER ZENTAUREN

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Das Colloquium der Zentauren


ISBN 978-3-927648-00-0

Einband, broschiert
32 Seiten
14,8 × 21 cm
10,00 Eur[D] / 11,00 Eur[A/CH]


Gedicht-Zyklus. Mit einem einleitenden Essay von Amado Nervo. Übertragen und mit einem Nachwort von Tobias Burghardt. Mit 5 Tuschezeichnungen von Gregor Burghardt

Edition Delta, Stuttgart

Den Dingen wohnt ein lebendiges Wesen inne,
die Dinge werfen seltsame Blicke, geheimnisvolle Rätsel,
eine Chiffre, eine Geste, die allem Gebilde einwohnt.
In jedem Partikel webt eine unbekannte Markung,
jedes Blatt eines jeden Baumes singt einen eigenen Gesang,
und in jedem Tropfen des Meeres west eine Seele.

RUBÉN DARÍO (1867-1916) gilt als Begründer der modernen Poesie Lateinamerikas und des kontinenteübergreifenden MODERNISMO sowie als lateinamerikanischer Erneuerer der spanischen Sprache zur Aufbruchszeit ins 20. Jahrhundert.

Zur Jahrhundertwende lebte Rubén Darío in Madrid, von wo er gemeinsam mit Francisco Villaespesa den neunzehnjährigen Juan Ramón Jiménez aus seinem mythischen Moguer zur Mitarbeit an der modernistischen Bewegung in die spanische Metropole berief, wo Juan Ramón Jiménez sein Nachfolger und Vorbild der Generationen um Jorge Guillén, Rafael Alberti und Federico García Lorca wurde.

Octavio Paz betrachtet die Wesensmerkmale der Errungenschaften des MODERNISMO in seinem 50-seitigen Essay über Rubén Darío: "Der Modernismo beginnt als eine Ästhetik des Rhythmus und mündet in eine rhythmische Anschauung des Universums."

Wenngleich Miguel de Unamuno seine Abneigung dem Modernismus gegenüber nie verborgen hat und Antonio Machado die Distanz bevorzugte, so bleibt festzuhalten, dass auch beide durch den Modernismus philosophisch und literarisch geprägt wurden.

Octavio Paz geht indes so weit in der Durchdringung dieses dichterischen Phänomens, dass er beobachtet, wie sehr Rubén Darío als Ausgangs- oder Zielpunkt anzusehen ist, der sozusagen eine Grenzmarkung bedeutet, die es zu erreichen oder zu überschreiten gilt.

Stimmen

Rubén Darío

Rubén Darío schuf in Lateinamerika und Spanien eine neue poetische Renaissance, indem er der Dichtung alle Arten von Einflüssen aller Zeiten zuführte, sogar Einflüsse der alten spanischen Sprachen, vor allem aber den Einfluss Frankreichs und der modernen französischen Dichtung, und diese Erneuerungsbewegung wurde MODERNISMUS genannt.

ERNESTO CARDENAL


Er hat das Vorrecht, die spanische Dichtung aus ihrer Lethargie zu wecken.

JUAN RAMÓN JIMÉNEZ


Graben wir, Spanier, in strengen Marmor
seinen Namen, Flöte und Leier, und diese Inschrift:
Niemand berühre diese Leier, wenn er nicht selber Apoll;
niemand spiele die Flöte, wenn er nicht selber Pan.

ANTONIO MACHADO